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Bethléem - Reise 2016

Montag, 29.2. – Nach einer erholsamen Nacht holt uns Noel Dassou ab. Wir starten zur Schule Bethléem in Tokan/Abomey-Calavi. Auch hier Stille, denn es sind immer noch Ferien. Aber einige der näher wohnenden Patenkinder sind trotzdem gekommen. Jordane erzählt uns den Wunsch seiner Schwester, später einmal in Deutschland studieren zu können. Er und seine Schwester Jordania gehören zu den besten Schülern in Bethléem. Bei weiterhin gutem Lernerfolg und der Möglichkeit zu einem Studium ist ein Stipendium durchaus zu erreichen. Wir machen Mut! Dann verabschieden wir uns mit einem kleinen Geldgeschenk (7,50 Euro), das für mehrere Tage Ernährung der Familie oder für einen kleinen Extrawunsch reicht.

Der Ersatz der wegen des Straßenausbaues abzureißenden Räume ist weit fortgeschritten, doch der Neubau stockt immer wieder. Unser Gastgeschenk wird daher für notwendigen Zement gebraucht.
In der Küche arbeitet die neue Köchin, die uns um eine Patenschaft für ihre beiden Kleinsten bittet.

Noch ein Blick in Kindergarten und Internat. Der Raum der Jungen ist ähnlich unaufgeräumt, wie dies auch hierzulande wäre, wenn aller Besitz Platz im Etagenbett finden müsste.

Dann geht es zu den Werkstätten. Der Fensterbauer hat aufgegeben. Das Fotolabor, die Schneiderwerkstatt und die beiden Frisörsalons gibt es noch. Azubis haben heute frei, warum konnten wir nicht herausfinden. In allen Werkstätten soll es zwei, im Schneideratelier drei Auszubildende geben. Auch aus anderen Orten hören wir, dass es schwer ist, Auszubildende zu finden. Die Ausbildung ist kostspielig, ein Gehalt gibt es nicht.
Besonders im Fotolabor, aber wohl auch in den anderen Werkstätten, haben die jungen Menschen in wenigen Monaten das gelernt, was ihnen die Lehrmeister beibringen können. Dann verzichten sie auf weitere Ausbildung und machen sich in ihren Wohnorten selbständig. Schnell verdientes Geld ist wichtiger, Zukunftsdenken oft nicht vorhanden.
Es gibt sogar einen Stamm, der keine Worte für „Zukunft“ hat. Die Menschen orientieren sich an den Markttagen, die in den Orten der Umgebung und meist im Abstand von vier Tagen stattfinden. Weiter können sie nicht denken. Da ist eine Lehrzeit von 2 bis drei Jahren nicht vorstellbar.

Die Betreiber der Werkstätten zahlen monatlich – wenn sie genug Gewinn erwirtschaften – etwa 22,50 Euro für Strom und Wasser an die Schule. Oft bleibt diese Zahlung aber aus. Noel legt uns eine detaillierte Abrechnung vor.

Das Fotolabor macht auf uns einen dringend sanierungsbedürftigen Eindruck. Die vorhandenen Kameras sind veraltet, der Computer incl. Software lässt sich nur sehr schwer bedienen. Der Ausbilder kommt recht rasch an seine Grenzen.
Wir diskutieren mit Noel die Möglichkeiten eines „Push-ups“ und schlagen ein mögliches Konzept vor, das er mit dem Ausbilder besprechen und verfeinern soll. Wenn es vorliegt, versprechen wir wohlwollende Prüfung. 

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